Sechzig Jahre und kein bisschen weise – denn der Weg ist noch nicht vorbei
„Längst nicht immer nur gesiegt, ich habe manchen Kratzer abgekriegt, zu sagen, es war halb so schlimm, es wär' gelogen. Ich habe längst nicht immer nur gesiegt, die Pose hat darüber weggetrogen. Sechzig Jahre und kein bisschen weise“, so heißt es im Liedtext sechzig Jahre und kein bisschen Weise von Curd Jürgens. Jetzt, da ich selbst auch bald 60 werde, kann ich das nur zu gut nachvollziehen. Auch auf meinem Weg habe ich manchen Schicksalsschlag erlebt und Herausforderungen gemeistert.
„Ich zeige es allen“
In meinem Leben gab es zahlreiche Situationen, in denen Menschen nicht an mich glaubten. Dies hat mich, wenn auch nur unterbewusst, immer wieder angespornt, es ihnen „zu zeigen“. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker. Ich war nicht gerade der Liebling des Meisters und wurde regelmäßig zu Hilfsaufgaben verdonnert. Das, was ich aber in der Abschlussprüfung brauchte, brachte er mir nicht bei. Ich wusste, dass wir zweimal einen überbetrieblichen Lehrgang absolvieren mussten – den zweiten machten im Prinzip nur ein oder zwei Auszubildende. Ich wollte diesen Lehrgang unbedingt durchlaufen, um gut auf die Prüfung vorbereitet zu sein. Mit meinen 17 Jahren schrieb ich also direkt die Handwerkskammer an und fragte nach. Daraufhin habe ich als Einziger eine Einladung zum Lehrgang erhalten – kurz vor der Prüfung. Ich lernte schweißen und löten, ein Auto für den TÜV aufzubereiten und noch vieles mehr. Aufgrund dieser intensiven Vorbereitung habe ich meine Gesellenprüfung bestanden und war sogar besser als der „Liebling” meines Chefs. Aufgeben kam für mich nicht in Frage. Das gute Prüfungsergebnis ebnete auch meinen weiteren Weg in die Bundeswehr als Hubschraubermechaniker. …
Das gesamte Portrait von Erwin Arens gibt es im Personal Brand Magazin 2-2021.